Godspeed You! Black Emperor - Slow Riot For New Zero Kanada
Sollte ich jemals Künstler benennen müssen, die ich für geheimnisvoll halte, stünde das kanadische Postrock-Kollektiv Godspeed You! Black Emperor (vorhanden in verschiedenen Schreibweisen) sicher ganz oben auf der Liste. Es mag Künstler geben die noch anonymer sind, die vielleicht mehr Mythen um sich spinnen. Aber man sehe sich allein die Verpackung dieser EP an: Vorne nur ein hebräischer Schriftzug, hinten eine Anleitungsskizze zum Bau eines Molotovcocktails auf italienisch. Bandname? Nirgends zu finden. Auf dem Rücken wird immerhin aufgeklärt: Slow Riot For New Zero Kanada. Da läuft einem doch gleich das Wasser in der Hose zusammen!
Zurecht, denn hier gibt es in unter einer halben Stunde Spielzeit zwei Tracks direkt aus dem Weltall. Überirdisch. Das dronige Brummeln am Anfang von 'Moya' steigert sich in ein mächtiges Crescendo. Streicher und Gitarren bersten vor Melancholie und Wut. Direkt überleitend in den zweiten Track, 'BBF3', der sich deutlich langsamer aufbaut. Ein sehr langer und interessanter Monolog wird begleitet von den typisch gespenstischen, Gänsehaut erzeugenden Ambientstrecken, ehe auch dieses Stück in Zeitlupe explodiert. Wieder und wieder. Man kann sich dieser EP nicht erwehren, sie saugt einen sofort ein und schmettert einen zu Boden, ehe sie wieder euphorisiert und sprachlos zurücklässt.
Leider nehmen die Sprachsamples einen sehr großen Teil von 'BBF3' ein. Hier hat man es wirklich mit einem Manifest zu tun das fast hörspielartig ausartet. Das große Meisterwerk "Lift Your Skinny Fists Like Antennas To Heaven" kann von einer EP ohnehin nicht erreicht werden. Trotzdem ist dies ohne Zweifel ein Kleinod. Wer einen kurzweiligen Einstieg ins Universum dieser unglaublichen Band möchte und mit den langen Textpassagen leben kann, greift hier blind zu.
9/10
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Zurecht, denn hier gibt es in unter einer halben Stunde Spielzeit zwei Tracks direkt aus dem Weltall. Überirdisch. Das dronige Brummeln am Anfang von 'Moya' steigert sich in ein mächtiges Crescendo. Streicher und Gitarren bersten vor Melancholie und Wut. Direkt überleitend in den zweiten Track, 'BBF3', der sich deutlich langsamer aufbaut. Ein sehr langer und interessanter Monolog wird begleitet von den typisch gespenstischen, Gänsehaut erzeugenden Ambientstrecken, ehe auch dieses Stück in Zeitlupe explodiert. Wieder und wieder. Man kann sich dieser EP nicht erwehren, sie saugt einen sofort ein und schmettert einen zu Boden, ehe sie wieder euphorisiert und sprachlos zurücklässt.
Leider nehmen die Sprachsamples einen sehr großen Teil von 'BBF3' ein. Hier hat man es wirklich mit einem Manifest zu tun das fast hörspielartig ausartet. Das große Meisterwerk "Lift Your Skinny Fists Like Antennas To Heaven" kann von einer EP ohnehin nicht erreicht werden. Trotzdem ist dies ohne Zweifel ein Kleinod. Wer einen kurzweiligen Einstieg ins Universum dieser unglaublichen Band möchte und mit den langen Textpassagen leben kann, greift hier blind zu.
9/10
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sutereo - 27. Dez, 00:21