Neues zum gedruckten Wort
Titel: Blauäugig in Tokio Medium: Buch, 291 Seiten Autor: Niall Murtagh Version: deutsch, beim Ullstein Verlag erschienen: GB 2005, Deutsch 2008 Genre: Kulturführer |
Bücher, die das ach so verrückte Alltagsleben in Japan beschreiben, oder in den meisten Fällen eher karikieren, scheinen in Deutschland ja ganz gut anzukommen. Zumindest wenn man sich Christoph Neumanns „Darum nerven Japaner“ ansieht, welches schon so einige Auflagen hinter sich hat. Niall Murtaghs Beschreibungen seines Lebens als Salaryman bei Mitsubishi sind zwar hierzulande untertitelt mit „Meine verrückten Jahre in Japan“, doch glücklicherweise wird uns die Überexotisierung des Landes und das Aufzählen allzu vieler bekannter Klischeebilder erspart.
Murtagh, gebürtiger Irländer, hat einen interessanten Background als Abenteurer und Weltenbummler, vor dem seine Zeit als erster 'Angestellter auf Lebenszeit' in den grauen Gemäuern eines japanischen Megakonzerns umso besonderer wird.
Seine Arbeitswelt schildert er ausführlich, von den eigenen Bräuchen bei Mitsubishi über den Umgang mit ihm als Ausländer bis hin zu allgemeinen Eigenschaften der japanischen Wirtschaft- und Unternehmensstruktur. Für Leser, die sich damit und mit den Gepflogenheiten japanischer Arbeitsplätze auseinandersetzen wollen, sicher eine informative und gleichzeitig angenehm lockere, zuweilen persönliche Lektüre. Ergänzt wird das durch Anektdoten über beispielsweise seine Nachbarn oder die Wohnungssuche, wobei der Fokus doch deutlich auf seiner Arbeit liegt. Über einige Strecken fand ich manche Ausführungen dazu auch leicht ermüdend, andere hingegen recht aufschlussreich. Seine Stellung als perfekt japanisch sprechender Angestellter, seine aufgeklärte Haltung und der eher beiläufig-trockene, nie bissige Humor machen das Buch jedenfalls zu einem wertvolleren Beitrag als vergleichbare Werke, die oft entweder staubtrocken oder einfach nur albern wirken. Insofern für alle, die nicht nur ihre bekannten Alltagsbilder bestätigt haben wollen, eine Empfehlung wert.
The Youth has been around for almost three decades now and with each member engaging not only in other musical projects, but different art forms as well, the time has come for an exhibition of the spectrum that has become Sonic Youth and the band's connections to various scenes, creative persons and maybe also underwear. Accompaning the exhibition of the same title, this 720 pages-monster called 'Sensational Fix' takes a collage-like approach at the connective fields associated with SY: essays, anecdotes, album covers, poetry, photos, diaries, pieces of art and a bit of good old information-tables, it's all in here. It's less of a cohesive band-history or anything of that kind, which has already been done before, but more of a sprawl to plunge into, browse through and discover new stuff on any page.
For example, Thurston Moore, the band's first guitarist and singer, would write about 'Noise Fest', a no-wave-festival he organized in New York in 1981, and you will get reviews, flyers and photos on that event as well. Essays about SY and by SY on various subjects widen the view of this collection. Along with the book you get two 7 inch vinyls, each side containing a little piece by each band member done specifically for this occasion. While readers only remotely interested in the band might learn a lot here, I don't reckon they'd be willing to spend the money on this rather pricey item. At the same time, recommending this to fans is not getting as anywhere, as any fan should own this already. Guess I just wanted to let readers know it exists and it's worth the trouble.
Titel: Sega no geemu wa sekai-ichiiii! (セガのゲームは世界いちいいい!) Medium: Manga, 136 Seiten Mangaka: Something Yoshimatsu (サムシング吉松) Version: japanisch, SB Comics erschienen: 1999 Genre: Comedy |
Das hat dieser Seite ja absolut noch gefehlt: Ein Manga über lebende Sega-Konsolen! Den Titel würde ich übersetzen mit „Segas Spiele sind die Besten der Welt“. Wobei es sich hier allerdings um kein blauäugiges Werk von Fans für Fans handelt, sondern unter anderem gerne Segas mangelnder wirtschaftlicher Erfolg aufs Korn genommen wird. Die Charaktere umfassen etwa die recht brutale Kyasuko (Dreamcast), den großen Bruder Megadora-Anisan (Mega Drive), Satarou (Saturn) und den jüngsten Sohn Gianan (Game Gear), wobei mir die Familienverhältnisse mitunter undurchsichtig bis inkonsequent vorkommen. Eine durchgehende Story gibt es auch nicht, es handelt sich um jeweils ein-seitige Geschichten mit extrem viel krakelig geschriebenem Text, womit das hier für Japanisch-Anfänger ziemlich unlesbar sein dürfte und auch für Fortgeschrittene manchmal schwierig wird.
Was man versteht ist allerdings recht amüsant, zum Beispiel ist der Saturn neidisch auf Nintendos Pokemon-Erfolg und lädt sich das Spiel mit seinem speziellen Kabel auf seine eigene Hardware, woraufhin er „Pikachuuu!“ bellend im Kreis hüpft. Das ganze Konzept ist schon ziemlich beknackt und passt damit zu Sega, die sich selbst nie so ernst genommen haben (siehe „Segagaga“ für die Dreamcast, das hier irgendwann auch mal reviewt wird). Wirklich nur für Fans. Die Ausgabe hier scheint eine Gesamtausgabe zu sein, sicher bin ich mir aber nicht.
kurze Animation zum Manga
sutereo - 8. Mär, 16:57