Bohren & Der Club Of Gore - Midnight Radio
Nachdem die Songstruktur das letzte Mal dank Melt-Banana an der Schallmauer zerbrochen ist, sind diesmal Bohren & Der Club Of Gore an der Reihe mit destruktivem Schaffen. Nur, dass diese vier Herren aus deutschen Landen den genau umgekehrten Weg gehen. Wie langsam kann man Musik eigentlich spielen? Wie tot kann sie sein? Wie klingt Doom-Jazz?
Der Club gibt Antworten, 140 Minuten lang auf einem Doppelalbum, auf dem streng genommen garnichts passiert. Elf namenlose Tracks mit stets zweistelliger Spielzeit wetteifern in Monotonie und Schwere. Supertiefe Bassklänge hängen sekundenlang im dunklen Raum, ergänzt durch ein nur spärlich gestreicheltes Schlagzeug und wummernde Gitarren- oder Keyboardklänge. Abweichungen im Schema gibt es ebensowenig wie Gesang. Passend dazu das Booklet mit vielen hübschen "Großstadt bei Nacht"-Fotos, womit auch gleich der ideale Rahmen für dieses akustische Erlebnis gebaut wäre. Wer (zum Beispiel mangels Auto) nur selten nachts im Auto unterwegs ist, kann mit Bohren auch spazieren gehen oder sein Zimmer klangfarblich schwarz streichen. Ein guter Begleiter zu nächtlichen und nachdenklichen Zeiten ist er sicherlich. Erwartet man von Musik hingegen eingängige Melodien, Rhythmus oder einfach irgendetwas Handfestes, könnte man hier nicht falscher liegen.
Okay, die eine Ausnahme gibt es ja doch: der letzte "Song" hat einen richtigen Beat, ist für Bandverhältnisse verdammt schmissig und passt überhaupt mal garnicht aufs Album. Ich find ihn ja schon sehr groovy, aber Stilbruch bleibt Stilbruch. Bleiben immernoch 128 Minuten einzigartiger Tristesse. Dieses Album ist so eiskalt, wie es warm ist, und spannend, wie es garnicht sein dürfte. Verrückt. Willkommen im Club!
8/10
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Der Club gibt Antworten, 140 Minuten lang auf einem Doppelalbum, auf dem streng genommen garnichts passiert. Elf namenlose Tracks mit stets zweistelliger Spielzeit wetteifern in Monotonie und Schwere. Supertiefe Bassklänge hängen sekundenlang im dunklen Raum, ergänzt durch ein nur spärlich gestreicheltes Schlagzeug und wummernde Gitarren- oder Keyboardklänge. Abweichungen im Schema gibt es ebensowenig wie Gesang. Passend dazu das Booklet mit vielen hübschen "Großstadt bei Nacht"-Fotos, womit auch gleich der ideale Rahmen für dieses akustische Erlebnis gebaut wäre. Wer (zum Beispiel mangels Auto) nur selten nachts im Auto unterwegs ist, kann mit Bohren auch spazieren gehen oder sein Zimmer klangfarblich schwarz streichen. Ein guter Begleiter zu nächtlichen und nachdenklichen Zeiten ist er sicherlich. Erwartet man von Musik hingegen eingängige Melodien, Rhythmus oder einfach irgendetwas Handfestes, könnte man hier nicht falscher liegen.
Okay, die eine Ausnahme gibt es ja doch: der letzte "Song" hat einen richtigen Beat, ist für Bandverhältnisse verdammt schmissig und passt überhaupt mal garnicht aufs Album. Ich find ihn ja schon sehr groovy, aber Stilbruch bleibt Stilbruch. Bleiben immernoch 128 Minuten einzigartiger Tristesse. Dieses Album ist so eiskalt, wie es warm ist, und spannend, wie es garnicht sein dürfte. Verrückt. Willkommen im Club!
8/10
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sutereo - 21. Aug, 18:00