Wilco - Yankee Hotel Foxtrot
Da fängt man nun an, sein Leben ausschnittsweise der Öffentlichkeit schriftlich anzubieten. Und fühlt sich doch eigentlich seit Tagen (nun, fünf an der Zahl) wie ein matschiger Kaffeebecher. Im Regen. Ich lese ungern sowas. Aber ein bisschen gut fühlt es sich schon an, sowas zu schreiben. Nicht des Mitleids wegen, sondern des von-der-Seele-schreibens wegen.
So, welchen Soundtrack wähle ich für den Schwermutmarathon? Da gab es schon ein paar Versuche: the Cure, das Disintegration Album. Ist mir fast zu fröhlich. Radiohead, 'OK Computer': Funktionierte kurzzeitig, aber so ganz verliebt habe ich mich in deren Musik noch nie. Unweit dieser beiden Scheiben in meiner Sammlung: Wilcos 'Yankee Hotel Foxtrot'. Und die ist ein Fall für sich. Man kann sie das erste mal hören und als nette Popmusik mit Störgeräuschen empfinden. Hier und da könnte man mit dem Finger auf Folk und Country zeigen, auf Pavement, auf das ja schon recht hübsche Artwork mit seinen Fotos von Hochhäusern, dem Meer, dem Himmel. Man kann sich wundern, wie das schleichende, bittere 'Radio Cure' zwischen zwei eher beschwingten Popnummern sitzt und einem Trübsal ins Ohr bläst. Man ist nach elf Liedern vielleicht sogar ein wenig enttäuscht, hatte man doch so Großes über das Album gelesen. Über ein halbes Jahr später: ich fühle mich wie ein matschiger Kaffeebecher. Im Regen. Wilco lassen gerade in 'Jesus, etc.' Geigen ertönen und Jeff Tweedy singt "Jesus don´t cry, you can rely on me honey". Obwohl ich nicht verstehe, wie er das meint, und obwohl ich mich nun wirklich nicht für Jesus halte, muss ich ein bisschen lächeln und tatsächlich Tränen unterdrücken.
Die Songs auf Yankee Hotel Foxtrot sind nur auf den ersten Blick einfache Songs. Sie sind mit unzähligen Details besetzt, die mit jedem Hören mehr zu funkeln scheinen. Sie jonglieren mit tröstenden Melodien und sind doch nicht besser gelaunt als man selbst. Und wenn ihnen danach ist, verschwinden sie in einem wunderbaren Rauschen. Moment, vielleicht sind diese Songs noch nicht einmal alle traurig oder schwermütig! Aber sie verstehen mich. Verdammt, kann Liebe schön sein.
10/10
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So, welchen Soundtrack wähle ich für den Schwermutmarathon? Da gab es schon ein paar Versuche: the Cure, das Disintegration Album. Ist mir fast zu fröhlich. Radiohead, 'OK Computer': Funktionierte kurzzeitig, aber so ganz verliebt habe ich mich in deren Musik noch nie. Unweit dieser beiden Scheiben in meiner Sammlung: Wilcos 'Yankee Hotel Foxtrot'. Und die ist ein Fall für sich. Man kann sie das erste mal hören und als nette Popmusik mit Störgeräuschen empfinden. Hier und da könnte man mit dem Finger auf Folk und Country zeigen, auf Pavement, auf das ja schon recht hübsche Artwork mit seinen Fotos von Hochhäusern, dem Meer, dem Himmel. Man kann sich wundern, wie das schleichende, bittere 'Radio Cure' zwischen zwei eher beschwingten Popnummern sitzt und einem Trübsal ins Ohr bläst. Man ist nach elf Liedern vielleicht sogar ein wenig enttäuscht, hatte man doch so Großes über das Album gelesen. Über ein halbes Jahr später: ich fühle mich wie ein matschiger Kaffeebecher. Im Regen. Wilco lassen gerade in 'Jesus, etc.' Geigen ertönen und Jeff Tweedy singt "Jesus don´t cry, you can rely on me honey". Obwohl ich nicht verstehe, wie er das meint, und obwohl ich mich nun wirklich nicht für Jesus halte, muss ich ein bisschen lächeln und tatsächlich Tränen unterdrücken.
Die Songs auf Yankee Hotel Foxtrot sind nur auf den ersten Blick einfache Songs. Sie sind mit unzähligen Details besetzt, die mit jedem Hören mehr zu funkeln scheinen. Sie jonglieren mit tröstenden Melodien und sind doch nicht besser gelaunt als man selbst. Und wenn ihnen danach ist, verschwinden sie in einem wunderbaren Rauschen. Moment, vielleicht sind diese Songs noch nicht einmal alle traurig oder schwermütig! Aber sie verstehen mich. Verdammt, kann Liebe schön sein.
10/10
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sutereo - 12. Aug, 14:58