Sonntag, 19. August 2007

Sonic Youth - A Thousand Leaves

a thousand leaves Sonic Youth wird ja gerne vorgeworfen, dass sie prätentiösen Kunstquatsch fabrizieren. Bei einem Opener wie 'Contre le sexisme' auf dem zu unrecht vergessenen A Thousand Leaves Album kann ich das dann auch verstehen. Zusammenhanglose Improvisationen gemischt mit den üblich "graziös" hingerotzten Vocals von Kim Gordon bilden nicht gerade einen fesselnden Auftakt.

Der kommt danach. 'Sunday' ist wohl eine der schönsten Singles, die sie sich je getraut haben; zeigt wie subtiler Noise einen schwelgerischen Popsong über Freunde und Sonntage wirklich bereichern kann und wie euphorisch ein kleiner Feedbackausflug wirken kann. 'Wild Flower Soul', ein weiteres Moore-Highlight, kontrastiert einen schlimmen atonalen Tonbogen mit noch viel weiter reichenden Jams, wabernden Effekten und funkelnden Melodien. Der Spagat zwischen den anspruchsvollen und ausufernden Experimenten der SYR-Serie und wohltuenden Indierockperlen, verpackt meist in ein und denselben Song, ist auf keinem anderen Album so präsent und so gelungen wie auf A Thousand Leaves.

Die ruhigen Passagen wirken noch schöner und klarer, die Auswüchse noch spontaner und trotzdem ausgefeilter. Mit 'Karen Koltrane' gibt es zudem den besten Lee Ronaldo Song überhaupt, in dem er mal wieder beweist dass er die angenehmste Stimme der Band hat und dem düsteren, dronigen Song endgültig die Gänsehautgarantie verleiht. Wie schön, dass mit 'Hits of Sunshine' (11 Minuten!) aber auch durchweg positive, fast jazzige Klänge das Zentrum der Platte bestimmen. So lässt es sich verzeihen, wenn das Album so seltsam endet wie es begann. Denn alles dazwischen ist wunderbar.

12/ 17 auf der eigenen Sonic Youth Skala.
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Zuletzt aktualisiert: 5. Sep, 12:45

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content: Philipp Klueglein 2006-2013
Fonts used: Baskerville, Futura, 'Cardboarder' by kix, 'Frigate True Type Katakana 3D'

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