Mega Driving
Lange hat es gedauert, aber das Update ist da; mit einem kleinen Doublefeature zur Lieblingskonsole, dem Mega Drive. Diesmal wird es dezent bizarr. Klingt schon mal super, oder?
Okay, man geht mit gewissen Erwartungen heran an ein 17 Jahre altes Lizenzprodukt, das Michael Jackson als Videospielheld zu etablieren versucht. Zumal die Aufgabe des ehemaligen Popstars auch noch darin besteht, Kinder zu retten. Ja, das impliziert die Erwartung eines Trashfeuerwerks galore. Willkommen bei Moonwalker!
Aber so schlecht ist das alles garnicht! Michael kann nicht nur springen und cool durch die Gegend stolzieren, er macht seine Gegner auch mit einem lockeren Kick fertig oder tanzt sie gar per Moonwalk nieder. Die Gegner verhalten sich völlig intelligenzfrei und versuchen dies mit ihrer bloßen Präsenz in Zahlen zu kaschieren. Eine echte Frechheit erwartet einen am Levelende: Jedes Mal taucht der Fiesling Mr. Big (nicht der aus Sex and the City, glaube ich jedenfalls) auf, freut sich dass man ihn ja nie erwischen wird und schickt als Bosskampf schlicht eine noch größere Menge der Standardgegner auf den Schirm. Cheap.
Zeit für ein Geständnis: ich bin mit Jacksons Musik aufgewachsen, wie wahrscheinlich viele meiner Generation (gebt es endlich zu!). Dementsprechend cool finde ich die Musik in Moonwalker: fünf bekannte Tracks von ihm, natürlich runtergetunt in Midi-versionen, aber die haben wiederum fast noch mehr Stil und klingen gemessen am MD-Soundchip extrem gut. Die Grafik ist abgesehen von den gelungenen Animationen "nur" okay und hat damit nicht mehr als einen Satz verdient.
Das vielleicht bizarrste Feature des Spieles entdeckt ihr nur durch Zufall oder per Lösung aus dem Internet: Rettet ihr an einigen Stellen ein bestimmtes Kind zuerst, so fällt ein Stern vom Himmel und Michael verwandelt sich vorübergehend in... einen Kampfroboter. Mann, Michael ist so coool!
Bleibt höchstens noch zu sagen dass der Schwierigkeitsgrad erst 13 Level lang langweilt und dann mit einem arg unfairen 14ten daherkommt. Dafür gab´s einen Punkt Abzug bei der Wertung. Moonwalker: ein Fall für die coolsten unter uns.
Wer die Schnauze voll hat von den uninspirierten Schergen in Moonwalker und dem Schlachtschiffeinerlei des Shooter-Genres, der wird an Gynoug seine Freude haben. Mit dem beflügelten Playboy vom Cover geht es durch sechs Level, in denen ihr für damalige Verhältnisse mitunter ganz schön unter Beschuss genommen werdet.
Per Power-Ups baut ihr euren Schuss offensiv oder defensiv aus, mit viel zu oft eingestreuten Federn erhöht ihr eure Geschwindigkeit. Zudem gibts auch Zweitwaffen, damit´s nicht zu langweilig wird. Ehrlich gesagt wird es in den ersten drei Stages zwischenzeitlich trotzdem langweilig, da diese recht langgezogen wirken. Dafür gibts aber pro Stage zwei Bosse, die sich an Hässlichkeit zu übertreffen versuchen. Ein Zug mit Gesicht? Ein Schiff mit Gesicht? Ein kleines Flugzeug, das von Gesichtern begleitet wird? Alles im Angebot, und noch ganz andere Mutanten. Ergänzt durch teils atmosphärische bis trashige B-Horrormovie-Musik geht das richtig ab.
Meine Lieblingsstage ist die vierte, die mit leicht mechanischem Setting aus dem Rahmen fällt aber wo dafür richtig die Post abgeht. Grafisch ist Gynoug auch ziemlich fein. Allein die pulsierende fünfte Stage oder das Rotieren der ersten bei einem Erdbeben sind für die technischen Verhältnisse echte Glanzstücke. Zudem erfreut das besagte Gegnerdesign. Obwohl das Spiel nicht direkt ein Fall für Profis ist (ich hab´s ja auch geschafft), gibt es schon viele Stellen an denen man als Einstieger frustriert das Handtuch werfen könnte. Sicher kein Spiel für jeden also, aber für mich einer der Toptitel auf dem MD.
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Spiel: Michael Jackson´s Moonwalker Konsole: Sega Mega Drive Version: PAL erschienen: 1990 Genre: Dance n Run Wertung: 6/10 |
Okay, man geht mit gewissen Erwartungen heran an ein 17 Jahre altes Lizenzprodukt, das Michael Jackson als Videospielheld zu etablieren versucht. Zumal die Aufgabe des ehemaligen Popstars auch noch darin besteht, Kinder zu retten. Ja, das impliziert die Erwartung eines Trashfeuerwerks galore. Willkommen bei Moonwalker!
Aber so schlecht ist das alles garnicht! Michael kann nicht nur springen und cool durch die Gegend stolzieren, er macht seine Gegner auch mit einem lockeren Kick fertig oder tanzt sie gar per Moonwalk nieder. Die Gegner verhalten sich völlig intelligenzfrei und versuchen dies mit ihrer bloßen Präsenz in Zahlen zu kaschieren. Eine echte Frechheit erwartet einen am Levelende: Jedes Mal taucht der Fiesling Mr. Big (nicht der aus Sex and the City, glaube ich jedenfalls) auf, freut sich dass man ihn ja nie erwischen wird und schickt als Bosskampf schlicht eine noch größere Menge der Standardgegner auf den Schirm. Cheap.
Zeit für ein Geständnis: ich bin mit Jacksons Musik aufgewachsen, wie wahrscheinlich viele meiner Generation (gebt es endlich zu!). Dementsprechend cool finde ich die Musik in Moonwalker: fünf bekannte Tracks von ihm, natürlich runtergetunt in Midi-versionen, aber die haben wiederum fast noch mehr Stil und klingen gemessen am MD-Soundchip extrem gut. Die Grafik ist abgesehen von den gelungenen Animationen "nur" okay und hat damit nicht mehr als einen Satz verdient.
Das vielleicht bizarrste Feature des Spieles entdeckt ihr nur durch Zufall oder per Lösung aus dem Internet: Rettet ihr an einigen Stellen ein bestimmtes Kind zuerst, so fällt ein Stern vom Himmel und Michael verwandelt sich vorübergehend in... einen Kampfroboter. Mann, Michael ist so coool!
Bleibt höchstens noch zu sagen dass der Schwierigkeitsgrad erst 13 Level lang langweilt und dann mit einem arg unfairen 14ten daherkommt. Dafür gab´s einen Punkt Abzug bei der Wertung. Moonwalker: ein Fall für die coolsten unter uns.
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Spiel: Gynoug (ジノーグ) Konsole: Sega Mega Drive Version: jap erschienen: 1991 Genre: Shoot em Up Wertung: 8/10 |
Wer die Schnauze voll hat von den uninspirierten Schergen in Moonwalker und dem Schlachtschiffeinerlei des Shooter-Genres, der wird an Gynoug seine Freude haben. Mit dem beflügelten Playboy vom Cover geht es durch sechs Level, in denen ihr für damalige Verhältnisse mitunter ganz schön unter Beschuss genommen werdet.
Per Power-Ups baut ihr euren Schuss offensiv oder defensiv aus, mit viel zu oft eingestreuten Federn erhöht ihr eure Geschwindigkeit. Zudem gibts auch Zweitwaffen, damit´s nicht zu langweilig wird. Ehrlich gesagt wird es in den ersten drei Stages zwischenzeitlich trotzdem langweilig, da diese recht langgezogen wirken. Dafür gibts aber pro Stage zwei Bosse, die sich an Hässlichkeit zu übertreffen versuchen. Ein Zug mit Gesicht? Ein Schiff mit Gesicht? Ein kleines Flugzeug, das von Gesichtern begleitet wird? Alles im Angebot, und noch ganz andere Mutanten. Ergänzt durch teils atmosphärische bis trashige B-Horrormovie-Musik geht das richtig ab.
Meine Lieblingsstage ist die vierte, die mit leicht mechanischem Setting aus dem Rahmen fällt aber wo dafür richtig die Post abgeht. Grafisch ist Gynoug auch ziemlich fein. Allein die pulsierende fünfte Stage oder das Rotieren der ersten bei einem Erdbeben sind für die technischen Verhältnisse echte Glanzstücke. Zudem erfreut das besagte Gegnerdesign. Obwohl das Spiel nicht direkt ein Fall für Profis ist (ich hab´s ja auch geschafft), gibt es schon viele Stellen an denen man als Einstieger frustriert das Handtuch werfen könnte. Sicher kein Spiel für jeden also, aber für mich einer der Toptitel auf dem MD.
sutereo - 25. Mai, 10:50
Gibt's das zweite Cover auch als Shirt?