Qualitätstrash

Strider Spiel: Strider Hiryû (ストライダー飛竜)

Konsole: Sega Mega Drive

Version: jap.

erschienen: 1990

Genre: Action/ Jump n Run

Wertung: 8/10

Strider (in Japan "Strider Hiryû") kam bei mir zusammen mit Splatterhouse 3 an. Natürlich war Splatterhouse der eigentliche Grund für die Bestellung aus Japan gewesen, da das Spiel hier nicht alle Tage zu einem annehmbaren Preis zu haben ist. Strider hab ich so dazugenommen weil´s billig war und als Klassiker auf dem Mega Drive gilt. Da ich mir Splatterhouse für einen schönen Abend mit der richtigen Stimmung aufheben wollte (es steht auch jetzt, nach drei Wochen, noch jungfräulich im Regal), landete also erst Strider im Modulschacht.

Strider wurde ursprünglich von Capcom für die Spielhalle programmiert und dann später erstaunlich verlustfrei von Sega für´s Mega Drive umgesetzt. Es handelt sich um klassische, knackige Arcadeaction, sprich alles was ihr tut ist durch fünf Level zu stiefeln, knackige Sprungpassagen meistern und vor allem Gegner mit eurem coolen Säbel halbieren. Neben albernen Kommunisten stellen sich euch auch riesige Maschinenkreationen in den Weg, die aber nur wenige Treffer einstecken. Strider spielt sich irrsinnig schnell und ist auch genauso fix vorbei: wer die Tücken des Leveldesigns kennt sieht nach 20 Minuten den Abspann.

Die ersten Minuten waren aber mindestens gewöhnungsbedürftig, unspaßig und abschreckend. "Was soll denn daran toll sein?" fragte ich mich. Man kann im Sprung nicht die Richtung wechseln, überall flackern die Sprites, die Kollisionsabfrage und kaum sichtbare Erbsen (Schüsse) trieben mich in den Wahnsinn. Nachdem ich schließlich doch mal die zweite Stage erreichte, stellte ich das Spiel eine Stufe leichter und begann allmählich, mich in dem enorm dichten Leveldesign zurecht zu finden. Schon bald kannte ich die Einwegstraßen in den Tod, sprang geschickt von Wand zu Wand und lachte meine unfähigen Widersacher aus. Langsam begann der trashige Charme dieses ordentlich unpolierten Spieles mich zu faszinieren. Selbst als der letzte Level mich nochmal ca sechsSpielstunden kostete (wenn alle Leben weg sind heißt es von vorne anfangen, keine Continues!) und ich kurz davor war, das Modul in einem Akt der Befreiung auf einem Altar anzuzünden, konnte ich nicht aufhören. Heute Abend hat es dann schließlich geklappt, ich habe dieses Ding bezwungen! Es fällt schwer ein Fazit abzugeben, da die Spielerfahrung für mich zu beinahe gleichen Teilen geprägt war von Frust und Ärger auf der einen Seite und unvergesslichen, einmaligen Spielmomenten auf der anderen. Wer auf schnelle, harte oldschool Arcadekost und hässliche Gegnerdesigns steht, sollte Strider eine Chance geben. Das Gütesiegel "Qualitätstrash" verteile ich nur äußerst selten.

Was die Länderversionen angeht, gewinnen die Japaner mit mehr Soundeffekten und hübscherem Cover. Einen Blick auf das amerikanische Cover gefällig?
auf eigene Gefahr!

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Status

Online seit 6300 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 5. Sep, 12:45

Credits

content: Philipp Klueglein 2006-2013
Fonts used: Baskerville, Futura, 'Cardboarder' by kix, 'Frigate True Type Katakana 3D'

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