Donnerstag, 12. April 2007

Rat doch mal!

Wenn einem mal so richtig langweilig ist, kann es sich lohnen (nein, nicht wirklich) mal ein paar Songtexte von Google übersetzen zu lassen.
Wer weiß, aus welchem Song (Band natürlich auch nennen!) das folgende Zitat stammt, bekommt ein Wochenende mit mir im Herzblatthubschrauber. Here we go:

"Gut nahm ein gefälschter Jamaikaner jeden letzten Groschen mit diesem scam
Es war es gerade wert, um von der Sleight-vonhand zu erlernen
Schlechte Nachrichten kommen nicht du Sorge, selbst wenn sie landet
Gute Nachrichten bearbeiten seine Weise zu allen sie Pläne
Wir beide erhielten genau am gleichen Tag abgefeuert
Brunnen, den wir auf gute Nachrichten schwimmen, ist auf der Weise

Und wir werden alle Hin- und Herbewegung auf O.K.
Und wir werden alle Hin- und Herbewegung auf O.K.
Und wir werden alle Hin- und Herbewegung auf O.K.
Und wir werden alle Hin- und Herbewegung an gut"

PS: Kommentare kann jeder schreiben, man muss nicht registriert sein.

Freitag, 6. April 2007

Reality Sucks - Be A Space Hippie!

So, aufgrund anhaltender Unlust/ gefühlter Unfähigkeit konkrete Reviews zu schreiben gibt es wieder einen Schwung aus dem musikalischen Geschehen der letzten Tage.

Gestern stand das erste Konzert des Monats an im sympathischen Kafe Kult. Da hatte man sich wohl mit der Besucherzahl verschätzt, denn der sonst meist ausreichende Wohnzimmerraum platzte aus allen Nähten, so dass viele Besucher von draußen reinschauen mussten. Auch hinten an der Bar dürfte man nicht viel gesehen haben, da die Bühne nur ein paar Zentimeter hoch ist. Ach ja, wer stand da eigentlich? Den Anfang machten Maserati aus Amerika, die eine komplett instrumentale Show ablieferten. Dabei stand aus gutem Grund das Schlagzeug in der vorderen Reihe: Die Maschine die das Teil bediente stellte sich zwar doch als Mensch heraus, verlieh den Songs aber stets einen zackigen, unnachgiebigen Schub nach vorne. Dazu die beiden Gitarren, die sich gegenseitig gerne hochschaukeln und ein Bass der seine tiefen Schläge gezielt sitzen ließ. Mir persönlich hätte es besser gefallen Maserati als zweite Band zu sehen, denn das wäre sicher die totale Dance-party geworden!

Nachdem sich in der Umbaupause der Raum auf 130% seiner Kapazität gefüllt hatte (vor allem vor der Bühne natürlich) standen dann auch die drei Herren von Ostinato (auch Amerika) plus einer hübschen Frau an der Geige bereit. Ich hatte meine zwei Bier getrunken und um einen herum wurde recht konstant gekifft, dazu der enge Raum und die deutlich langsameren, teils schummrigen Klänge der Band: da konnte man schonmal wegtreten! Zum Glück haben Ostinato vor allem zum Ende hin ein paar wüstere Verschiebungen in ihre Geräuschmalereien eingebaut und wurden für diese Tat umgehend zu zwei Zugaben auf der Bühne festgehalten. Die stellten sich als nicht minder bratzig heraus, so dass ich mich schon fragte warum man so viel Zeit des eigentlichen Sets etwas verdaddelt hat. Außerdem wollte keiner dem Bassisten einen "Pen" geben: Geizhälse!

Da die CDs recht günstig waren musste ich natürlich zwei erwerben. Das Verhältnis ist verdreht: Maserati schlagen nicht so sehr ein wie live, während mir Ostinato auf Platte doch deutlich zielgerichteter, balancierter und ausgefeilter vorkommen. Für gerade mal 8€ zwei großartige Bands zu sehen gehört jedenfalls zu den schönsten Dingen im Leben!

Links zu Fotos werden hinzugefügt sobald welche auftauchen. Links zu den myspace-Seiten gibts schon jetzt:
Maserati
Ostinato
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Freitag, 30. März 2007

DS Doublefeature

Image Hosted by ImageShack.us Spiel: Ouendan (押忍!闘え!応援団)

Konsole: Nintendo DS

Version: jap.

erschienen: 2005

Genre: Tanzspiel/ Geschicklichkeit

Wertung: 9/10

„Osu! Tatakae! Ouendan!“ lässt euch tanzen für den guten Zweck: Als Gruppe von Anheizern motiviert ihr Japans geschundene Bürger mit Choreographien zu fröhlichen J-Pop-Tracks.

In eurer ersten Mission helft ihr etwa einem Schuljungen, der beim Lernen unter dem Lärm seiner Familie leidet. Direkt danach feuert ihr ihn dann sogar beim essen an und schließlich dann während der Prüfung. So ist jeder Song in drei Ereignisse und einen Schlussteil aufgeteilt. Die teils verrückten Stories werden immer in kleinen Mangas erklärt, so dass man auch ohne Sprachkenntnisse anhand der Bilder erkennt was los ist. Da eure Tanzgruppe zudem eher nach einem Haufen Rowdies aussieht und der ganze Zeichenstil sehr cool oldschoolig rüberkommt, herrscht sofort ein bisschen GTO-Flair (Manga von Tôru Fujisawa).

Getanzt wird komplett per Stylus auf dem Touchscreen. Im Takt der Musik erscheinen bunte, nummerierte Kreise, auf die sich wiederum von außen Kreise zubewegen. Wenn die beiden kollidieren, berührt ihr die Kreise einfach in der richtigen Reihenfolge und mit dem richtigen Timing. Außerdem müsst ihr hin und wieder auch Linien nachfahren. Damit hat es sich auch schon. Klingt ziemlich simpel, oder? Wird aber durch Rhythmuswechsel und sich ändernde Anordnungen der Kreise durchaus nicht zu leicht gemacht. Und seid ihr mal mit allen 15 Songs durch, wartet der harte Schwierigkeitsgrad. Außerdem gibt es einen Multiplayermode, welchen ich aber nicht testen konnte.

Optisch gefällt Ouendan mit sehr stimmiger Präsentation. Es macht einfach schon einen riesen Spaß sich das Spiel nur anzusehen. Auch die Soundqualität ist für DS-Verhältnisse hervorragend und die Songs sind schwungvoll und mit einer Extraportion Flair. Zwar werdet ihr nicht zu lange brauchen den normalen Schwierigkeitsgrad zu beenden, aber allein wegen des coolen Drumherums legt man das Spiel immer wieder gerne ein. Für mich mein persönliches Vorzeigespiel für den DS!


Image Hosted by ImageShack.us Spiel: Kirby: Power Paintbrush

Konsole: Nintendo DS

Version: deutsche PAL

erschienen: 2005

Genre: Geschicklichkeit

Wertung: 8/10

Nintendos Lokalisierungen sind schon herzallerliebst: Da wird der Titel doch auf der Packungsrückseite tatsächlich als „Kirby: Power-Malpinsel“ angepriesen. Immerhin lässt sich damit schonmal erahnen, dass der Stylus hier die Hauptrolle spielt.

Kultknödel Kirby besitzt hier nämlich weder Arme noch Beine und rollt somit zur Kugel degradiert durchs Dreamland. Eure Aufgabe ist es nun, ihm auf dem Touchscreen den Weg zum Ziel zu kritzeln, während ihr auf dem oberen Screen die Karte im Auge behalten könnt. So zeichnet ihr Linien um Kirby darauf über Abgründe rollen zu lassen, Loopings um ihn zu beschleunigen oder einfach mal eine Wand um ihn umkehren zu lassen. Gegner tippt ihr einmal an und überrollt sie anschließend. Manche hinterlassen spezielle Fähigkeiten, die ihr wiederum mit einem kurzen Druck auf Kirby benutzt. So geht es durch sieben Welten à drei Levels stets in Richtung Ausgang. Als Nebenbeschäftigung sammelt ihr pro Level drei Münzen, an die ihr oft nur mit Umwegen und etwas Grübeln herankommt. Für die Münzen lassen sich Extras kaufen, also durchaus ein lohnenswerter Zeitvertreib. Außerdem gibt’s drei verschiedene Bosse in je zwei Inkarnationen sowie den obligatorischen Endboss.

Als Kirbytitel präsentiert sich natürlich auch Power Paintbrush recht knuddelig und schön bunt. Von saftigen Gräsern über Vulkankatakomben bis zu Unterwasser-Expeditionen wird die übliche Palette an Settings aufgefahren und sehr ordentlich umgesetzt. Im Vordergrund steht ohnehin das Leveldesign, das eure Künste auf dem Stylus herausfordert. Untermalt wird das ganze durch sehr klassische, fast schon urtypische Videospielmusik. Nervt manchmal, ist aber insgesamt recht passend.

Ob sich der Kauf lohnt, hängt stark davon ab wie sehr man sich motivieren kann die Münzen zu sammeln. Ansonsten ist es ein eher kurzes, aber eben auch kurzweiliges Vergnügen, das trotz Kiddielook auch erwachsene Zocker fordert.

Samstag, 17. März 2007

In Herzensfragen: Takahashi

Image Hosted by ImageShack.us Titel: Maison Ikkoku (めぞん一刻)

Medium: Manga, 10 Bände

Mangaka: Rumiko Takahashi

Version: deutsch von EMA

erschienen: Japan 1980 - 1987, Dt 2003 - 2004

Genre: Love-Comedy

Yusaku Godai hat es nicht leicht. Eigentlich stehen die so wichtigen Aufnahmeprüfungen für die Uni an, doch im Wohnhaus Ikkoku findet er keine zwei Minuten Ruhe vor den anderen Mietern. Ein mysteriöser Spanner und Zechpreller namens Yotsuya, die Sake-liebende Tratschtante Frau Ichinose und Akemi Roppongi, die völlig schamlos halb nackt durchs Haus flaniert. Eigentlich will er mal wieder flüchten, als plötzlich die bildhübsche neue Hausmeisterin Kyoko vor der Tür steht. Natürlich verliebt sich Godai recht schnell in seinen einzigen Lichtblick im Chaos zwischen Ikkoku und den Herausforderungen seines Lebens. Und auch die junge Hausmeisterin empfindet nicht nur freundschaftliche Gefühle für Godai.

Doch es wäre keine echte Lovecomedy (mit einer Gesamtlänge von über 3000 Seiten) wenn sich dem potenziellen Traumpaar nicht allerlei Widrigkeiten stellen würden. So wird schnell klar, dass Kyoko bereits Witwe ist und ihrem früheren Mann Sôichiro nachtrauert. Bald bekommt Godai zudem einen Rivalen in Mitaka, einem Tenniscoach der ebenfalls um das Herz von Kyoko wirbt. Und als wäre das nicht genug, hat auch Godai selbst mit der jungen Kozue-chan eine Verehrerin. Setzt man jetzt noch allerlei Missverständnisse und die nie unbeteiligten Mieter obendrauf, steht einer turbulenten und vor allem witzigen Entwicklung der Romanze nichts mehr im Wege.

Erfreulich ist auch, dass in Maison Ikkoku keine statischen Klischeerollen verteilt werden wie man sie aus vielen Mangas der Love-Comedy-Richtung kennt. Jeder der Mieter und Nebenfiguren, und seien sie teils noch so gemein, hat mehr Seiten zu bieten als nur die Erfüllung ihrer Aufgabe. Etwa Frau Ichinose, deren loses Mundwerk mehr als einmal zu fatalen Missverständnissen führt, aber auch die sture Hausmeisterin und den wenig zielgerichteten Godai auf den rechten Weg schubst. Die Entwicklung der Liebe zwischen den beiden Protagonisten ist langsam, aber schön anzusehen und gerade zum Ende hin richtig ergreifend. Die lustigen Elemente kommen nie in Form von übertriebenen Slapstickeinlagen, sondern eher durch das haarsträubende Pech Godais oder seine zahlreichen Tagträume.

Dass Maison Ikkoku einer der früheren Mangas von Takahashi ist, sieht man vor allem an den ersten Bänden. Allerdings entwickelt sich die Qualität der Zeichnungen sehr schnell und der 80er-Stil hat definitiv eine schöne, warme Atmosphäre. Da sehr viel gesprochen wird enthalten die Seiten meist viele Panels und einige Aktionen werden fast symbolhaft dargestellt. So sieht man die Hausmeisterin ständig den Weg vor dem Haus kehren und bei jeder der zahlreichen Feiern, die entgegen Godais Willen meist in seinem Zimmer stattfinden, tanzt Frau Ichinose immer mit zwei Fächern. Kein Manga den man der schönen Zeichnungen wegen liest also. Aber einer, der beiden Elementen der Wortschöpfung "Love-Comedy" zu 100% gerecht wird und definitiv zu den besten des Genres gehört.

Samstag, 10. März 2007

Gesprungen wie gehüpft

Image Hosted by ImageShack.us Spiel: Magical Troll Ruuto-kun (まじかるタルルートくん)

Konsole: Sega Mega Drive

Version: jap.

erschienen: 1992

Genre: Jump n Run

Wertung: 7/10

In den guten, alten 16-Bit-Tagen erlebte das 2D-Jump n Run seine letzte große Glanzzeit. Ehe das Genre durch die polygonalen Welten abgelöst wurde, erschienen etliche Meilensteine mit wunderschön gezeichneten Grafiken und perfektem Leveldesign. Segas Titel "Magical Troll Ruuto-kun" für´s Mega Drive ging damals unter und ist bis heute ein kleiner Geheimtipp geblieben. Sicher auch, weil es außerhalb Japans nie zum Release kam.

Sobald ihr das Modul aus der bunten Verpackung gelöst habt und startet, verkündet der süße Troll singend "Seeegaaa!". Mich hatte er jetzt schon in der Tasche! Danach hüpft ihr zu fröhlicher Musik durch die Schule, bis ihr am Ende der Korridore von einem Helikopter samt Maschinengewehr angegriffen werdet. Nachdem man sich über diesen Einschnitt in die niedliche Idylle gewundert hat, geht es aber direkt durch ein Mini-schloss und danach wieder über grüne Wiesen mit rosa Himmel und lachenden Wolken. Die Fähigkeiten unseres Helden beschränken sich übrigens nicht nur auf laufen und springen. Per B-Taste piekst er Gegner mit seinem Zauberstab oder nimmt Objekte auf um diese auf die Gegner zu werfen. Außerdem kann er in der Luft seinen Umhang zum Gleiten benutzen. Jepp, kennen wir alles aus den Abenteuern von Nintendos Klempner. Ruuto-kun kann außerdem noch im Pausemenü bestimmte Zaubersprüche anwenden, deren Wirkung sich am besten erschließt indem man wild drauf los probiert. Diese Fähigkeit wird auch nur an einer Stelle im Spiel wirklich gebraucht.

Der Schwierigkeitsgrad zieht nach dem laschen Einstieg überraschend an und bietet gar im Spielverlauf zwei ziemlich knifflige Sprungsequenzen, an denen man einige Leben lässt. Letztlich hat es mich aber nur vier Anläufe gekostet bis ich den Abspann zu Gesicht bekam. Die Präsentation fällt zwar nicht spektakulär, aber durchaus liebevoll aus. Die Sprites sind schön groß und zumindest der Held ist sehr ordentlich animiert. Außerdem wird die zuckrige Musikuntermalung von einigen Sprachsamples unterstützt. Die klingen zwar dem Soundchip des Mega Drives entsprechend ein bisschen gruselig, tragen aber dennoch zum Charme des Titels bei. Womit wir beim Stichwort wären: Dieses Spiel hat einfach Charme! Da es mit ca 13€ auch nicht zu den teuersten Titeln fürs MD gehört und eben nichts ist, was jeder kennt, kann ich es ruhigen Gewissens allen Freunden des Genres ans Herz legen.

Samstag, 3. März 2007

Ririisu!

Image Hosted by ImageShack.us Spiel: Trigger Heart Exelica (トリガーハートエグゼリカ)

Konsole: Sega Dreamcast

Version: jap.

erschienen: 2007

Genre: Shoot em Up

Wertung: 8/10

Ganze sechs Jahre nach dem Produktionsstop bekommt die Dreamcast noch offizielle neue Spiele. Leider sollen die beiden Shooter 'Trigger Heart Exelica' und 'Karous' (erscheint am 8. März) die letzten auf GD erscheinenden Titel sein, da Sega nun auch dem Datenmedium der DC den Hahn zudreht. Umso mehr sollte man sich über diese Abschiedsgeschenke freuen.

THE wurde vom kleinen Unternehmen Warashi in Japan entwickelt und erblickte das Licht der Welt in Nippons Arcades, wo es, geradeaus gesagt, floppte. Wer nun die perfekt gelungene und sogar erweiterte DC-Version spielt, mag sich fragen: warum eigentlich? Okay, für ein Shoot em Up lässt das Spiel doch etwas missen, nämlich das Schießen. Zwar scrollt auch hier das Geschehen vertikal, während ihr mit eurem Mecha durch einen teils psychedelischen bunten Kugelhagel manövriert, aber wer hier punkten will schießt nur selten. Stattdessen benutzt ihr euren Anchor, der sich beim Gegner einhakt und diesen zu euch zieht. Den hilflosen Widersacher nutzt ihr nun als Schild oder gebt ihm per zusätzlichen Druck auf die Schusstaste und ein paar Umdrehungen des Sticks (oder Steuerkreuzes) einen ordentlichen Schwung. So kegelt ihr euch den Weg durch die Gegnerformationen. Vor allem das Schleudern will erstmal erlernt werden, macht dafür aber nach einiger Eingewöhnungszeit enorm Spaß und ist definitiv mal eine Innovation in diesem doch sehr traditionellen Genre.

Da ihr von Anfang an unendlich Credits habt und das Spiel nur fünf Stages lang ist, sollte klar sein, dass es sich bei THE um einen reinrassigen Scoreshooter handelt. Damit ihr auch neben der Punktehatz ordentlich versorgt seid, hat sich Warashi bei der Optionsvielfalt nicht lumpen lassen. Neben dem Arcademode gibt es einen Storymode, der selbsterklärend auch Dialoge bietet und mit veränderten Bosskämpfen aufwartet. Im Practice trainiert ihr ausgewählte Stages und in meinem persönlichen Favoriten, dem Arrange Mode, geht es mit nur einem Credit durch eine etwas verschärfte Version des Spieles.
Grafisch gibt es weder bei den Hintergründen noch beim Gegnerdesign Herausragendes zu berichten, dafür ist die Framrate sehr angenehm. Der Soundtrack ist typische Arcademucke und nicht zu verachten, genau wie die Sprachausgabe der zwei Heldinnen und ihrer Widersacherin.

In der Sega Direct Version kommt das Spiel übrigens in einer DVD-Hülle samt Soundtrack, zusätzlichem Booklet, schnieker Telefonkarte, Sega Coin und Poster. Sehr fein.

Freitag, 2. März 2007

so this is the new year

Ist das etwa der erste Eintrag im Jahr 2007? Was war passiert?

Nun, die ersten beiden Monate des Jahres waren musikalisch gesehen nicht gerade die aufregendsten meines Lebens. Ein guter Teil meiner Sammlung ödete mich an und selbst die wirklich guten Konzerte von the Album Leaf und den Decemberists vermochten es nicht mich aus der Lustlosigkeit zu befreien. Das exzellente "Cryptograms" Album von Deerhunter ließ mich immerhin mit seiner konstanten Schieflage und einem teils grandiosen Sog akutischer Überladung aufhorchen. Und bei "Just Like Honey", dem ersten Song auf dem Jesus and Mary Chain Debut "Psychocandy", habe ich stets die zugehörigen Bilder aus dem Film Lost in Translation im Kopf und will sofort nach Tokyo jetten um dort melancholisch durch die Nacht zu wandern. Heute gab´s dann einen kleinen Einkaufsbummel als Belohnung für´s Job hinschmeißen, was mir ja nun zusammen mit den Semesterferien viel Zeit gibt für die schönen Dinge im Leben. Neue Musik zum Beispiel.

Bei den Neuheiten musste natürlich sofort die neue Arcade Fire, "Neon Bible" mitgenommen werden. Auf die sechs Euronen teurere Special Edition verzichtete ich ausnahmsweise mal. Der erste Hördurchgang zu Hause war eher ernüchternd, jedoch traue ich dem zweiten Werk der Band ähnlich viel zu wie dem Erstling "Funeral". Den hatte ich seinerzeit im Laden angehört und war erst wenig angetan. Damals hörte ich gerade hauptsächlich Hardcore in Richtung Converge/ Dillinger Escape Plan etc... Und dann so ein Noch-Geheimtipp der Discoambitionen mit Einsätzen von Geige und französischem Gesang vermengte. Doch irgendwie schimmerte etwas magisches durch diese Songs, das mich dennoch zum Kauf verleitete. Heute hängt "Funeral" als Vinyl eingerahmt an meiner Wand zusammen mit zwei anderen absoluten Lieblingsalben der letzten Jahre. Ach ja, das Konzert von the Arcade Fire an meinem 20. Geburtstag war das wohl beste Liveerlebnis meines Lebens. Damit dürfte klar sein mit welchen Erwartungen ich an "Neon Bible" herangehe, aber auch dass Arcade Fire für mich immer mit längeren Einhörphasen verbunden sind.

Damit die Kanadiertruppe nicht so allein in der Einkaufstasche ist, kam noch der Tortoise-Klassiker "TNT" obendrauf. Nach diesem Stück suchte ich seit Monaten bei jedem Saturnbesuch, jedoch nie ambitioniert genug um es einfach zu bestellen. Heute war´s da und musste natürlich ungehört gekauft werden. Die erste viertel Stunde der 65 Minuten Spielezeit war ich hin und weg. Wunderschön verspielte, total entspannte Soundteppiche (dafür eins fuffzich ins Phrasenschwein) zum wegbeamen, aber gleichzeititg ein gutes Stück entfernt von allzu simpel-drögem Ambientgedudel. Den ersten Track kannte ich (ohne es vorher zu wissen) von meinem Lieblings-Skatevideo "Photosynthesis" (Alien Workshop), wo dieser das sehr hübsche Ende markierte. Sofort waren die Bilder da von diesen langen Sommerabenden, an denen man entspannt durch die Straßen rollte oder sich tatsächlich noch zu einer ernsthaften Session hinreißen ließ, obwohl einem längst die Hacken weh taten. Ich schweife ab... mittlerweile sind Tortoise beim vorletzten Track angekommen und nerven auf diesem dezent mit allzu viel Experiment und Perkussivität. Bei aller Lockerheit, auf die Gesamtspielzeit ist TNT doch ein größerer Brocken als man anfangs meinen könnte. Aber ein Liebhaberalbum, keine Frage. Das Cover ist wie ihr rechts sehen könnt weniger zum liebhaben. Oder soll es minimalistischen Charme versprühen? Ich war mir zunächst echt nicht sicher ob das ein offizielles Cover ist...

Weil ich immer noch was im Geldbeutel hatte musste zum Abrunden des Bummels noch das Debut von Amusement Parks On Fire dazu. Ich muss zugeben dass ich nicht allzu aufmerksam war beim ersten Hören. Klingt fürs erste ziemlich nach dem anderen Zeug von ihnen, also so wie das letzte Album "Out of the Angeles", denn mehr kenne ich eigentlich garnicht . Shoegazer-Dreampop der stellenweise ganz gut dröhnt, was ich absolut liebe. Hinzu kommt bei dieser Band eine Vorliebe für super-catchy Gesangsmelodien und auch mal ein tritt aufs Gaspedal, statt immer nur aufs Effektpedal. Aber keine Sorge, es bleibt alles im besten Tempo zum Träumen. Sehr hübsch auch die Pressequotes von den üblichen Verdächtigen (NME, Kerrang) auf dem Sticker: " Only one thing is certain - soon we will all be deaf". Ja aber bitte gerne doch! Das Teil kommt übrigens im Digipack ohne Booklet, dafür aber auch für schlanke 11€. Zumindest beim Weltbeherrscher-Elektronikladen, vielleicht auch billiger oder teurer wo anders.

Weitere erfreuliche Ereignisse der Woche waren der Erwerb eines Tickets fürs diesjährige Hurricane Festival, welches doch tatsächlich das erste Festival meines Lebens wird und bereits jetzt ein verdammt gutes Line Up verspricht. Mit dabei meine Spitzenreiter auf der "Einmal live sehen und sterben"-Liste, Sonic Youth. In diesem Fall sogar eventuell zwei mal sehen, denn am Donnerstag vor dem Festival spielen SY auch in München, was dazu verleitet die Chance auch zu nutzen. Schließlich sind die auch nicht mehr die Jüngsten *hust*. Daneben freue ich mich beim Hurricane unter anderem riesig auf Interpol, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe, Arcade Fire, ISIS und den Jammerlappen Conor ( = Bright Eyes).
Auf dass 2007 gut klingen möge! Hymnisch, aber nie verkitscht, mit all den tempowechseln die das Leben so mit sich bringt und ein paar ordentlichen Drones.
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Samstag, 24. Februar 2007

Bitte recht freundlich!

Image Hosted by ImageShack.us Spiel: Cardcaptor Sakura - Tomoyo no Video Daisakusen (カードキャプターさくら 知世のビデオ大作戦)

Konsole: Sega Dreamcast

Version: jap.

erschienen: 2000

Genre: Geschicklichkeit/ Fotospiel

Wertung: 6/10

Clamps supersüße Mangaserie "Cardcaptor Sakura" samt Anime-adaption lieferten die Vorlage für diesen nur in Japan erschienenen Dreamcasttitel. Als typische Magical Girl Story dreht sich natürlich alles darum, dass die gerade mal 10 Jahre alte Sakura gegen diverse Monster antritt um sie wieder in Karten zu versiegeln (oder sö ähnlich).

Wie der Titel des Spieles vermuten lässt, schlüpft ihr bei diesen Abenteuern aber nicht in die Rolle von Sakura, sondern in die ihrer Schulfreundin Tomoyo. Diese fröhnt der urjapanischen Leidenschaft, alles auf Fotos festzuhalten, und genau hier greift der Spieler ein. Während Sakura also ein Monster verfolgt (oder selbst verfolgt wird), seht ihr alles durch den Sucher von Tomoyos Kamera und bekommt auf japanisch Anweisungen zugeschriehen wie das Foto aussehen soll: von vorne, von der Seite, herangezoomt etc. Mit den L- und R-Triggern dreht ihr dabei die Kamera um Sakura herum, mit B zoomt ihr und A betätigt den Auslöser. Dabei habt ihr natürlich stets ein Zeitlimit für jedes Foto um es nicht zu leicht zu machen. Und damit wäre das Spielprinzip auch schon erklärt. Standardmäßig ist hier übrigens der leichte Schwierigkeitsgrad eingestellt, was darin resultiert dass ihr mit etwas Herumdrücken direkt durchkommt und nach einer halben Stunde den Abspann seht (ein Zusammenschnitt der Animeserie, sehr hübsch übrigens). Auf der mittleren Stufe ist das Spiel dagegen richtig stressig, vor allem wenn man nicht allzu gut japanisch kann und bei den Vorgaben ganz genau hinhören muss. Wo wir beim Thema Hören sind: Dieses Spiel ist absolut vollgepackt mit Sprachausgabe! Nicht nur wird jeder Menüpunkt vorgelesen, sogar die Ladezeiten werden synchronisiert. Dafür wurden die originalen Sprecher der Animeserie verpflichtet. Auch das Maskottchen Kero-chan kommentiert nach jedem Abschnitt eure geschossenen Fotos. Wer die obligatorischen Piepsstimmen mag fühlt sich hier wohl wie im siebten Himmel, alle anderen werden spätestens bei der fünften Ladepause wahnsinnig.

Um dem ganzen wenigstens noch ein bisschen mehr Umfang zu verschaffen, kann man ein Minigame freispielen. Hierbei handelt es sich um einen Puzzler der etwas an den Saturnklassiker 'Baku Baku Animal' erinnert und sich überraschend komplex spielt. Zwar kein Puyo Puyo oder Puzzle Bobble, aber nicht schlecht für ein Bonusspiel.

Für Fans ist Tomyo no Video Daisakusen sicher eine nette Sache: die 3D-Modelle der Hauptdarsteller sind sehr hübsch geworden und die Technik grundsolide. In den Menüs deuten sich auch zusätzliche Möglichkeiten an zum Betrachten der Fotos oder Freispielen irgendwelcher Items. Da das Spiel wohl für ein junges Publikum gedacht ist, ist das Japanisch auch sehr einfach gehalten. Ganz ohne Kenntnisse kann man allerdings noch weniger aus dem Spiel ziehen als ohnehin schon geboten wird. So bleibts leider ein Fall für Freunde der Vorlage und Sammler. Immerhin zahlt ihr nicht mehr als 10€ für ein komplettes Exemplar.

Mittwoch, 21. Februar 2007

Cute em Up!

Image Hosted by ImageShack.us Spiel: Sexy Parodius (セクシーパロデイウス)

Konsole: Sega Saturn

Version: jap.

erschienen: 1996

Genre: Shoot em Up

Wertung: 8/10

In welchem Spiel darf man unter anderem als Schwein oder schwer bewaffneter Pinguin antreten, um die Welt vor bösen Maiskolben und einem perversen Oktopus zu retten? Das kann nur Sexy Parodius sein!
Gleich acht verschiedene Charaktere stellt Konami dem geneigten Spieler zur Verfügung, um diesem horizontal scrollenden Wahnsinn Herr zu werden. Die erste Stage ist dann abgesehen von der recht bunten Grafik und eher niedlichen Gegnern noch ein recht traditioneller Shooter. Danach bekommt ihr stets eine Mission die es zu erfüllen gibt: Sammelt zum Beispiel 300 Münzen oder erledigt eine bestimmte Anzahl von Wassernixen im Badehaus! Je nach Gelingen oder Misslingen der Mission zweigt das Spiel in verschiedene Abschnitte ab. So sind mehrere Anläufe nötig um alle Verrücktheiten in diesem Spiel zu entdecken. Schafft ihr zudem alle Missionen in einem Anlauf, so schaltet ihr eine versteckte Stage frei in der ihr zwar nicht mit Checkpoints, dafür aber mit immensem Kugelhagel versorgt werdet. Das Gameplay ist abgesehen von den gestellten Missionen natürlich dem Vorbild Gradius ähnlich, das heißt ihr sammelt fleißig Kapseln um eure Waffenleiste aufzufüllen und dann selbst die gewünschte Waffe auszuwählen. Anfänger und faule Leute wie ich können die Auswahl auch automatisch durch die CPU erfolgen lassen, was in späteren Levels viel Stress erspart.

Eine besondere Erwähnung verdient auch noch die Musik, die von Gradius-themes über Klassik bis zu bekannten Slapsticktönen eine ordentliche Mischung durch den Fleischwolf dreht. Zusammen mit der wunderbar bunten 2D-Bonbonoptik ist Sexy Parodius damit ein fröhlicher (und ein bisschen seltsamer) Spielgenuss. Lediglich die Spitzbuben, die ob des Titels große Ausflüge ins Hentai-Universum vermuteten, sollten ihre Hosen wieder hochziehen. Abgesehen von ein paar kleineren Anzüglichkeiten um die zwei weiblichen Heldinnen (?) Akane und Hikaru geht es hier recht züchtig zu. Daran ändert auch der legendäre letzte Boss nichts: die Blondine setzt den ehrgeizigen Plänen eures Oktopusrivalen doch tatsächlich mit ihrem Hintern ein Ende...

Sonntag, 18. Februar 2007

Frisches Papier für alte Spiele

Seit dem Quasi-Monopol von Sony ende der 90er und dem Siegeszug des Internets hat sich der deutsche Blätterwald bezüglich Fachpublikationen über Videospiele immens gelichtet. Ein Zustand, der gerne von Spielern betrauert wird, während man mal wieder eine alte Ausgabe der Video Games aufschlägt. In Großbritannien scheint die Welt noch in Ordnung zu sein, hier ergötzt man sich sogar an der monatlichen Ausgabe von "Retro Gamer".

Auf 116 Seiten zeigt Issue 34 dieser Publikation jede Menge alten Krempel, der die Augen eines jeden Nostalgikers leuchten lässt. Segafans freuen sich über ein zehnseitiges Special zur 2D-Wundermaschine Saturn und ein vierseitges Feature zu Panzer Dragoon Saga. Highlight der Ausgabe ist aber der erste Teil des "Gaming Illuminati" Specials, in dem eine Szene beleuchtet wird, deren Ausmaße so wohl wenigen bewusst sind: das Sammeln von extrem seltener Hard- und Software. Hier geht es nicht um den Kram der bei ebay viel Geld kostet, hier geht es um die Datensätze nie veröffentlichter Spiele oder Prototypen, die man nur in Firmensafes erwarten würde. Entsprechende Kontakte und hohe Vorsicht dank zweifelhafter Legalität solcher Schätze sind da natürlich Pflicht. Ein faszinierender und sehr lesenswerter Artikel! Außerdem gibts zum Beispiel ein vierseitiges Making Of Monkey Island und Tests aktueller, retrobezoger Titel (Children of Mana für den DS...).

Alle Artikel sind gut recherchiert und wunderbar beschrieben: Weder erzählen hier die ewig Gestrigen mit verklärtem Blick davon wie früher alles besser war, noch wird ironisch distanziert das alte Spielegut betrachtet. Und wo ist nun der Haken an der ganzen Sache? Nun, beim Fachhändler zahlt man für eine Ausgabe samt Steuern und Importgebühren 12,50€! Wahrlich eine Investition für Liebhaber.

Samstag, 17. Februar 2007

is this the nerd-corner?

Monomaniac ist mein blog über japanische Popkultur, fokussiert hauptsächlich auf Videospiele (viel oldschool Sega!), aber auch mit Ausflügen in Print und Film. "mono" ist nicht nur das Gegenteil von Stereo, sondern auch japanisch für u.a. "Besitztümer". Der Autor wünscht allen Lesern viel Spaß beim Ausflug in diesen wundervollen Mikrokosmos.

Mittwoch, 27. Dezember 2006

Godspeed You! Black Emperor - Slow Riot For New Zero Kanada

Sollte ich jemals Künstler benennen müssen, die ich für geheimnisvoll halte, stünde das kanadische Postrock-Kollektiv Godspeed You! Black Emperor (vorhanden in verschiedenen Schreibweisen) sicher ganz oben auf der Liste. Es mag Künstler geben die noch anonymer sind, die vielleicht mehr Mythen um sich spinnen. Aber man sehe sich allein die Verpackung dieser EP an: Vorne nur ein hebräischer Schriftzug, hinten eine Anleitungsskizze zum Bau eines Molotovcocktails auf italienisch. Bandname? Nirgends zu finden. Auf dem Rücken wird immerhin aufgeklärt: Slow Riot For New Zero Kanada. Da läuft einem doch gleich das Wasser in der Hose zusammen!

Zurecht, denn hier gibt es in unter einer halben Stunde Spielzeit zwei Tracks direkt aus dem Weltall. Überirdisch. Das dronige Brummeln am Anfang von 'Moya' steigert sich in ein mächtiges Crescendo. Streicher und Gitarren bersten vor Melancholie und Wut. Direkt überleitend in den zweiten Track, 'BBF3', der sich deutlich langsamer aufbaut. Ein sehr langer und interessanter Monolog wird begleitet von den typisch gespenstischen, Gänsehaut erzeugenden Ambientstrecken, ehe auch dieses Stück in Zeitlupe explodiert. Wieder und wieder. Man kann sich dieser EP nicht erwehren, sie saugt einen sofort ein und schmettert einen zu Boden, ehe sie wieder euphorisiert und sprachlos zurücklässt.

Leider nehmen die Sprachsamples einen sehr großen Teil von 'BBF3' ein. Hier hat man es wirklich mit einem Manifest zu tun das fast hörspielartig ausartet. Das große Meisterwerk "Lift Your Skinny Fists Like Antennas To Heaven" kann von einer EP ohnehin nicht erreicht werden. Trotzdem ist dies ohne Zweifel ein Kleinod. Wer einen kurzweiligen Einstieg ins Universum dieser unglaublichen Band möchte und mit den langen Textpassagen leben kann, greift hier blind zu.

9/10
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Montag, 20. November 2006

Achtung! Langweiliger Top 10 Eintrag!

Die 10 Alben, die ich in meiner musikalischen Entwicklung für die wichtigsten halte und bis heute am meisten liebe (ohne bestimmte Reihenfolge):

Wilco - Yankee Hotel Foxtrot
Godspeed You! Black Emperor - Levez Vos Skinny Fists Comme Antennas To Heaven
Sonic Youth - Sonic Nurse
Hot Water Music - A Flight And A Crash
Refused - The Shape Of Punk To Come
Arcade Fire - Funeral
the Weakerthans - Reconstruction Site
Joanna Newsom - Ys
Sunny Day Real Estate - Diary
...And You Will Know Us By the Trail of Dead - Source Tags & Codes

In dieser Liste kommt nicht vor:
- das, womit bei mir alles angefangen hat, also Bands wie Bad Religion, Strung Out...
- die Klassiker, die man in solchen Listen immer nennen sollte, die ich persönlich aber nur "ganz gern" mag: Velvet Underground & Nico, the Cure, vielleicht Joy Division...
- Stimmungsabhängige Platten, die ich nur hin und wieder knutschen möchte: Blood Brothers (Burn, Piano Island, Burn), Converge (Jane Doe), Cursive (the Ugly Organ), ISIS (Panopticon), the Shins (Chutes Too Narrow)... hiervon gibt es viele.
- Radiohead.

Selbstanalyse: Zu viele neue Platten, die älteste auf der Liste ist von '94. Das ist auch noch der klassische Emowürstchen-Tonträger, na super!

Fazit: Top-10-Listen sind aufschlussreicher als Top-5-Listen, wenn es um Alben geht. Außerdem eignen sie sich gut, um die Sonagramm-Lesehausaufgabe oder das Lernen von neuen Kanji auf später zu verschieben.
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Samstag, 18. November 2006

Mogwai - Young Team

"Cause this music can put a human being in a trance-like state" behauptet die Frauenstimme da direkt am Anfang von "Young Team", Mogwais erstem Full-length. "If the stars had a sound it would sound like this". Was da in dem ersten Track "Yes! I Am a Long Way From Home" passiert, ist nicht nur dass sich das Album praktisch selbst reviewt (und damit meine Zeit hier vor dem Computerschirm noch sinnloser werden lässt). Nein nein, nebenbei baut sich eine simple Bassline zu einem wunderschönen Intro auf.
Gleich der zweite Track gilt als eine der Großtaten der Schotten. "Like Herod" zieht dich in über elf Minuten durch die Lieblingsplätze deiner Stadt bei Nacht, durch das Bett deiner Geliebten, durch den Fleischwolf. Gerade als man auf den fast schon verstummenden Gitarren davongleiten will, bratzt eine monoton groovende Soundwand in das Stück. Und weil ein mal nicht reicht, passiert das zwei mal und leitet schließlich die totale Dekonstruktion des Stücks mit Feedback und anderen lärmenden Inhalten ein. Das fast außerirdische Ausfransen am Ende ließ mich beim ersten hören ungläubig vor der Anlage zucken. "Katrien" ist da etwas besser erzogen, bündelt seinen dynamischen Aufbau in einen kompakten zeitlichen Rahmen und hypnotisiert einmal mehr durch seinen Basslauf. Sanfte Elektronikelemente tragen die Songs hier unauffällig auf Samthandschuhen ins Ziel. "Tracy" sperrt die Tür zu deinem Herzen mit einer zeitlosen, melancholisch den raum flutenden Melodie auf, ohne dass du es diesem rätselhaften Mädchen je erlaubt hättest. Und wenn ganz zum Schluss im 16-minütigen "Mogwai Fear Satan" der Teufel ausgetrieben wird, dann darf man sich ernsthaft wundern seit wann Flöten in Rocksongs erlaubt sind.
Der Verdacht besteht, dass man dieses Album dringend braucht, sofern man sich als halbwegs Postrock-kompatibel bezeichnet.

8/10

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Zuletzt aktualisiert: 5. Sep, 12:45

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content: Philipp Klueglein 2006-2013
Fonts used: Baskerville, Futura, 'Cardboarder' by kix, 'Frigate True Type Katakana 3D'

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